Im Dialog mit Bürgerrechtler Frank Richter

 

Ich freue mich, dass der Bürgerrechtler Frank Richter am Samstag, 17. August zu mir nach Freiberg kommt. Die Veranstaltung ist kostenfrei und beginnt 19 Uhr. 18.30 Uhr Einlass. Geplant ist ein offenes Forum, in dem die Gäste aktiv Fragen stellen und die Diskussion mit eigenen Beiträgen gestalten. Wir wollen mit den Interessierten reden. Kein klassisches Podium anbieten.

„Kommunikation kann schief gehen, Nicht-Kommunikation wird schiefgehen.“ – Frank Richter

Frank Richter setzt auf Dialog. Denn er weiß, der allgemein verbreitete Unwille, der jeweiligen Gegenseite zuzuhören und Kompromisse auszuhandeln, führt zur gesellschaftlichen Spaltung. Deshalb setzte er auch auf einen Dialog mit Unterstützern der AfD und Pegida. Nun, drei Jahre nach diesem viel kritisierten Gesprächsangeboten zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild der rechtsnationalen Bewegung. Frank Richter erklärt das Erstarken der Rechten, vor allem in den neuen Bundesländern, in dem er eigene Erfahrungen über den Dialog mit den „Wutbürgern“ einbringt. Wut kann zur konstruktiven Kraft werden, die von blindem Hass zu unterscheiden ist. Es kommt darauf an, konzentriert zuzuhören, keine Angst vor Konflikten zu zeigen, offen für Emotionen zu sein und dabei immer das Ziel vor Augen, die Demokratie und damit die offene und ehrliche Debatte zu verteidigen. Diesen Überzeugungen will er auch weiter treu bleiben. Vor dem spalterischen Wirken der führenden Köpfe der AfD zu warnen, heißt dabei nicht, deren Unterstützer und Wähler zu stigmatisieren. Denn diese haben oftmals ehrliche Anliegen, befinden sich in einer schlechten Lage oder empfinden diese zumindest so und haben das Gefühl nach langer Zeit wieder gehört zu werden.

Hier müssen wir uns Fehler vorwerfen lassen. Viel zu selten waren wir auf Dörfern, in den Gemeinden, den Stammlokalen, den Vereinen und vielen anderen Einrichtungen und haben uns mit den Problemen dort auseinander gesetzt. Bessere Bildung, Schnellere Digitalisierung, neue Formen der demokratischen Teilhabe sind alles gute und richtige Themen. Aber was nützt es, wenn ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung Misstrauen gegenüber der Politik hegt, sich selbst nicht einbringt, resigniert und am Ende andere bestimmen lässt. Ja, das gesellschaftliche System auch ablehnt. Entscheidungen werden viel besser akzeptiert, je mehr Menschen daran mitwirken und ihre Vorstellungen einbringen, sich demokratisch beteiligen. Da müssen wir hin. Die Menschen befähigen ihre eigenen Rechte wahrzunehmen und dafür einzutreten. Sei es im Dialog mit anderen in Parteien, Gewerkschaften oder Vereinen. Diese Mentalität braucht Sachsen.

Mit dieser Veranstaltung möchte ich gemeinsam mit Frank Richter diskutieren, wie man diesem Vorbild einer offenen, sachlich diskussionsfreudigen und lösungsorientierten Gesellschaft näher kommt.

Ich freue mich auf Ihr Kommen!

Alexander Geißler

 

Frank Richter am 24. Juli in Freiberg