Frank Richter im SPD-Bürgerbüro

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Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der Bürgerrechtler und parteiloser Kandidat für den Landtag für die SPD, Frank Richter, erneut den Weg nach Freiberg gefunden hat. Diesmal zu mir ins SPD-Bürgerbüro zu einem geselligen Abend mit Leckereien für Körper und Denkanstößen für den Geist.

Frank Richter appellierte an die Politik den Menschen in den Kommunen und den Verwaltungsstrukturen mehr Eigenverantwortung zuzutrauen. „Wir brauchen eine Kultur des Ermöglichens, nicht des Verhinderns.“, so Richter. Dies erreicht man dadurch, dass nicht immer neue Verwaltungsvorschriften erlassen werden, sondern den Mitarbeitern vor Ort der Freiraum gegeben wird, sich auf den individuellen Fall einzulassen. Weiter sollen die Bürger energischer für ihre Rechte in einem demokratischen System eintreten. Die friedliche Revolution 1989 sei von einer positiven Kraft getragen, die Dinge zum Guten zu verändern. Sie hatte verbindenden Charakter. Bei Pegida und AfD sehe er diese positive Kraft nicht. Berechtigte Wut führe zu Ausgrenzung und schlage in Hass um. Dies wirkt zerstörerisch.

Die Pressemitteilung:

„Die überzeugten Demokraten müssen sich jetzt stark machen“, ist Frank Richter überzeugt. Der Bürgerrechtler und frühere Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung war am vergangenen Freitag im Bürgerbüro der Freiberger SPD zu Gast. Mit Landtagskandidat Alexander Geißler sprach er über die Frage „Warum Sachsen nicht schwarz-blau werden darf“.

„Meine Sorgen sind riesengroß“, bekannte Richter, der als parteiloser Kandidat für die SPD selbst bei der Landtagswahl antritt. Zwar höre er es gerne, dass CDU-Chef Michael Kretschmer eine Koalition mit der AfD ausschließt, „aber es fällt mir schwer, ihm zu glauben“. Als Beispiel nannte Richter, die Oberbürgermeisterwahl in Meißen, bei der der Kandidat der CDU offen von der AfD unterstützt wurde. Zudem gebe es eine „große Anschlussfähigkeit für autoritäres und nationalistisches Denken“ bei der sächsischen CDU.

Im Gespräch mit Alexander Geißler vor rund 30 interessierten Zuhörern sprach sich Frank Richter allerdings auch dafür aus, zwischen den Wähler der AfD und den „Funktionären und Strippenziehern“ zu unterscheiden. „Wir müssen darum kämpfen, dass die AfD nicht in Regierungsverantwortung kommt, dürfen aber gleichzeitig ihre Wähler nicht ausgrenzen“, sagte Richter.

Dass es nicht leicht ist, mit Wählerinnen und Wählern ins Gespräch zu kommen, hat Alexander Geißler erfahren. „Die Debattenkultur leidet in diesem Wahlkampf besonders“, sagte der Freiberger Landtagskandidat. Gespräche am Wahlkampfstand seien dadurch kaum möglich. Beirren lassen wollen sich davon aber weder Richter noch Geißler. „Bis zum 1. September geht es um jede Stimme.“