Mittelsächsische Sparkasse – Aufgabe verfehlt?

Mittelsächsische Sparkasse – Aufgabe verfehlt?

 

Die Sparkasse Mittelsachsen wird für ihre Kunden zunehmend unattraktiver als Finanzinstitut der Region. 

Auch der SPD Freiberg ist klar, dass die geringen Zinseinnahmen seit Jahren die Geschäfte belasten. Die Auswirkungen spürt jeder Kunde bei den mittlerweile sehr hohen Kontogebühren. Durch das Online-Banking schreiten Personaleinsparungen der Geldhäuser fort und haben auch vor den Sparkassen nicht Halt gemacht. Jetzt ist jedoch ein Punkt erreicht, der die Versorgung der ländlichen Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen in Frage stellt. Und hier haben Sparkassen als Anstalten Öffentlichen Rechts eine andere Verantwortung als Privatbanken. Sie dienen nicht in erster Linie der Gewinnerzielung, sondern wurden geschaffen, um auch finanzschwächeren Menschen die Teilnahme an Bankgeschäften zu ermöglichen. Das derzeitige Handeln der Mittelsächsischen Sparkasse verstößt nach Meinung der SPD Freiberg gegen dieses Grundprinzip, sagt Christel Embacher, stellv. Kreisvorsitzende der SPD Mittelsachsen.

 

Wir begrüßen die Vorstöße verschiedener Verantwortungsträger z.B. mittels des Anschreibens an den Landrat als Verwaltungschef oder die Petition des SPD Stadtrats Jens Härtig in Großhartmannsdorf. „Die Bevölkerung darf es sich nicht länger gefallen lassen bei Fragen der öffentlichen Daseinsvorsorge bereits getroffene Entscheidungen einfach nur zur Kenntnis nehmen zu dürfen. Es braucht vorher öffentliche Debatten in einem konstruktivem Rahmen, in dem auch alternative Lösungsmöglichkeiten erörtert werden sollten. Die Verwaltung sollte keine Angst vor ihren Bürgern haben. Warum muss es sich denn unser Kreis z.B. leisten zwei getrennte Sparkassen zu haben? Warum wird nicht in Erwägung gezogen die Sparkasse Döbeln mit der Sparkasse Mittelsachsen zusammenzulegen, um dadurch Schließungen vermeiden zu können? Diese Fragen möchte ich als Einwohner Mittelsachsens beantwortet haben, sagt Alexander Geißler, im Kreisvorstand der SPD Mittelsachsen und Chef der mittelsächsischen Jusos.

Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich vor Ort für eine Belebung der Dörfer und Gemeinden einsetzen. Ohne Infrastruktur, und dazu gehört die Möglichkeit Geld abheben zu können, setzt sich die Abwärtsspirale fort“, führt Geißler fort. „Ich persönlich überlege mir nun ebenfalls das Girokonto zu wechseln. Denn das Konto der Sparkasse ist bereits teurer als andere, was mit einem großen Netz aus Filialen und Automaten begründet wurde. Bisher hat mich dieser Umstand von einem Wechsel abgehalten. Schade.

 

Ohne öffentliche Diskussion wurde vom Vorstand der Sparkasse eine Entscheidung getroffen, die vom Verwaltungsrat und seinem Vorsitzenden, dem Landrat, offenbar anstandslos durchgewunken wurde.

Dieses Verhalten scheint planlos und nicht sonderlich kompetent. Nötig ist ein Gesamtkonzept für den Landkreis, das vor der Umsetzung mit der Öffentlichkeit bzw. den Gemeinden diskutiert wird. Dazu gehören Sparkassenbusse, die die Versorgung von Finanzdienstleistungen bis an die tschechische Grenze flächendeckend gewährleisten.

 

Christel Embacher, stellv. Kreisvorsitzende SPD Mittelsachsen