Freiberg. 7.11.2019
In jeder zweiten Stadtratssitzung wird nach den Informationen des Oberbürgermeisters der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, Fragen an den Stadtrat zu stellen. Diese Fragen können mit einer Frist bis zu einer Woche vor einer Sitzung schriftlich oder zu Beginn der Sitzung mündlich gestellt werden. Unser Vorstandsmitglied Sandra Lipkowsky wollte, dass die Stadtverwaltung zu Vorgängen rund um das Welterbezentrum Stellung bezieht. Hier Ihre Fragen im Wortlaut:
Baubürgermeister Holger Reuter sprach in einer Vortragsveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals am 8.9. dieses Jahres davon, dass eine Nutzung der Domherrenhäuser 2 und 3 aufgrund der baulichen Beschaffenheit und der darin untergebrachten Anlagen mit nicht schätzbaren Kosten verbunden sei. Außerdem geben die Räumlichkeiten für eine öffentliche und museale Nutzung (Zitat) „nichts her“.
1. Welchen Erkenntnisgewinn gibt es in der Zwischenzeit, also in den letzten 2 Monaten, der genau diese Nutzung durch die Silbermanngesellschaft rechtfertigen würde?
2. 2017 wurde das Silbermann-Haus neu gestaltet. War zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt, dass es ein touristisches Welterbezentrum geben soll?
3. Unter welchen Gesichtspunkten findet eine Standortprüfung statt? Wie lauten die zugrunde liegenden Kriterien und welche Gewichtung ist dabei für die Parameter Inhalt, Platzbedarf und Finanzen vorgesehen?
4. Wie lauten die konkreten Auflagen, die mit der Verleihung des Welterbetitels verbunden sind, und welche Förderungen können dafür in Anspruch genommen werden?
Leider waren die Antworten des Baubürgermeisters nicht zufriedenstellend. Er verwies lediglich darauf, dass zur Zeit ein Gesamtkonzept erstellt wird und man dem Ergebnis nicht vorgreifen will. Wieso dann überhaupt die Vorfestlegung auf den Standort Silbermannhaus durch die Stadtverwaltung erfolgen musste, zu einem Zeitpunkt, als es weder ein Nutzungs- noch Gestaltungskonzept für das Welterbezentrum gab – und man damit überhaupt keinen Platzbedarf sicher ermitteln konnte – bleibt damit weiterhin im Dunkeln. Die Stadtverwaltung präsentierte ein vermeintlich gefundenes Ergebnis einer so nicht stattgefundenen Analyse. Dieses Vorgehen ist sehr bedenklich.
Die Fragen wurden von der Stadtverwaltung notiert. Sobald uns detaillierte Informationen vorliegen, werden wir diese natürlich veröffentlichen.
Haben auch Sie Fragen an den Stadtrat oder die Stadtverwaltung? Die nächste Bürgerfragestunde gibt es zur 5. Stadtratssitzung am 8.Januar 2020. Kommen Sie gern bei einer unsere Gesprächsangebote vorbei (Stammtisch, Bürgersprechstunde, Infostand) und wir erarbeiten gemeinsam Ihren Sachverhalt.

