Die Ideen der SPD Freiberg für den Bahnhof

„Es war eine unserer zentralen Forderungen im vergangenen Kommunalwahlkampf, dass die Nutzung des Bahnhofsgeländes mit dem Gebäude und den Außenflächen von Beginn an gemeinsam mit den Freibergerinnen und Freibergern geplant wird.“, erinnert der stellv. SPD-Ortsvereinsvorsitzende Alexander Geißler. „Das ´Bürgerprojekt Bahnhof´ war dabei ein wichtiges Ziel. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Stadt mit den Bürgergesprächen beginnt, genau diesen Weg einzuschlagen. Viele Ideen haben wir in den vergangenen Wochen dafür bereits zusammengetragen. Zu unserem monatlichen Stammtisch am 11. jeden Monats, ab 19 Uhr, in der Stadtwirtschaft, aber auch an Infoständen, in den sozialen Medien auf unserer Facebook-Seite und bei internen Treffen, ist bereits eine Fülle an Vorschlägen zusammengekommen. Diese wollen wir, stellvertretend für alle, die sich mit uns zu diesem Thema ausgetauscht haben, am 20. Januar zum durch die Stadtverwaltung geplanten Dialog einbringen“, so Geißler weiter. „Als SPD Freiberg haben wir mit einem Stadtratsantrag den Anstoß zu diesem Dialog gegeben und sehen uns jetzt auch in der Pflicht, uns daran intensiv zu beteiligen.“, so die Fraktionsvorsitzende Alena Raatz. Das Bahnhofsgebäude mit seinem Vorplatz soll Freibergen, wie auch Touristen, ein erstes positives einladendes Gefühl geben, Lust auf mehr in dieser vielseitigen Stadt machen und das Quartier entsprechend aufwerten. Dieser Ansatz steht allen Ideen vor.“, erklärt Raatz. „Wir stellen uns deshalb zuallererst eine ansprechende Grundausstattung mit einem attraktiven modernen Aufenthaltsbereich vor, der beheizbar sein sollte. Kostenloses WLAN und Ladestationen für Handys und PC´s sollen ebenso dazugehören, wie Schließfächer für Wertsachen. Das durch unsere Fraktion initiierte kostenfreie WLAN am Obermarkt und am Schloßplatz hat sich bewährt. Wir wollen es auf den Bahnhofsbereich ausweiten.“, erläutert die SPD-Stadträtin. Raatz: „Ich stelle mir weiter ein Areal zur kulturellen Nutzung vor in Form eines buchbaren Veranstaltungsraumes für vielerlei Formate, wie kleine Konzerte, als Bandprobenräumlichkeit für Schüler und andere Hobbybegeisterte, oder als Ausstellungsfläche oder Atelier für Kunstprojekte. Sicher kann man hier über Kooperationen mit der Volkshochschule oder anderen Initiativen nachdenken.“ Es gibt auch Pläne für eine ansprechende Eingangshalle: „Eine kleine Markthalle kann regelmäßig Platz für Händler bieten, um in Form eines Wochenmarktes Köstlichkeiten anzubieten. Im Dresdner Hauptbahnhof gibt es regelmäßig italienische Wochen. Warum nicht für Freiberg einen spanischen Markt mit internationalen kulinarischen Köstlichkeiten inklusive Urlaubsfeeling einmal im Monat oder einen Markt mit ausschließlich regionalen Erzeugnissen aus dem Umland? Der Platz ist vorhanden. Unser Bahnhof muss auch familien- und kinderfreundlich werden. Ein Spielplatz im Außenbereich ist eine gute Idee. Das kann u.a. die Wartezeit auf den Zug verkürzen.“ Kreisvizechefin und Vorstandsmitglied Christel Embacher liegt der gastronomische Bereich am Herzen: „Es braucht ein Restaurant inklusive Biergarten mit niedrigen planerischen Anfangshürden. Das heißt, Küche und Innenausstattung sollten gestellt werden, das kulinarische Konzept bringt der Betreiber ein. Zu achten ist dabei darauf, dass auch ein kurzzeitiges Verweilen mit Snacks und einfachen Speisen möglich ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist das erfolgreiche griechische Restaurant „Poseidon“ im renovierten Bahnhof von Bad Lausick oder das verlockende Café /Bistro Gleisneun der Bäckerei Strang-Einhauser im württembergischen Kißlegg.“ erläutert Embacher die Idee. „Wir sollten auch darüber nachdenken kostengünstige Gruppenübernachtungsmöglichkeiten anzubieten oder warum übernachten nicht mal anders – z.B. in stillgelegten Schlafwagen. Im Bekannten- und Freundeskreis wurde mir mitgegeben, dass auf genügend Grün geachtet werden soll, um auch den Weg vom Bahnhof in die touristisch attraktive Altstadt deutlich aufzuwerten.“ Weiterhin betont Alexander Geißler, dass das Thema Digitalisierung und Innovation im neuen Bahnhof eine große Rolle spielen sollte. „Ich denke, dabei an Platz für sog. Co-Working Space, also buchbare gewerbliche Räumlichkeiten für Freiberufler oder Selbständige, die für ihre Tätigkeit nicht an einen bestimmten Ort gebunden sind, sondern nur temporär Platz benötigen. Ausgestattet sein sollten diese Arbeitsbereiche mit der notwendigen IT-Infrastruktur, sowie Druckern, Beamern und natürlich schnellem Internet. Ich stelle mir Einzelbüros, größere Räume und Besprechungs- und Konferenzräume vor. Die Anbindung an den Zugverkehr ist ein idealer Standortvorteil. In den Außenbereichen können Ladestationen für E-Bikes und E-Autos ausgebaut werden.“ Geißler weiter: „Eine gesicherte Fahrradgarage kann die freien Fahrradplätze ergänzen und bietet für Pendler einen enormen Vorteil, da sie ihren Drahtesel tags- und vor allem auch nachtsüber- sicher verwahrt wissen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Idee einer Räumlichkeit für das Rote Kreuz aufgeworfen bei unserem letzten Stammtisch.“, fasst Geißler zusammen. „In den Gesprächen zeigte sich weiterhin, dass der Bahnhof als Werbeplattform für die Silber- und Universitätsstadt genutzt werden sollte“, ergänzt Peter Kuckenburg. „Ich stelle mir eine digitale Leinwand an einer gut sichtbaren Stelle vor, auf der zum Beispiel für die Terra Mineralia oder das Welterbezentrum geworben werden kann. Wichtig ist auch ein digitaler Infopunkt mit einem interaktiven Stadtplan und ggf. ein zentraler Ticketschalter für Sehenswürdigkeiten der Stadt. Unser bergmännisches Erbe sollte zum Tragen kommen durch eine entsprechende Gestaltung. Die Skulptur eines Bergmannes könnte Touristen im Bahnhof begrüßen.“ Weitere Ideen, die man der Freiberger SPD mitgegeben hat, sind beispielsweise ein Stadtteiltreff für die Bahnhofsvorstadt, ein Reisebüro, eine Tagespflege oder ein Spätkauf. „Besonders interessant fanden wir auch die Idee, eine Außenstelle der Kfz-Zulassungs- und Führerscheinstelle aus dem Rotvorwerk im Bahnhof einzurichten. Oftmals wurde beklagt, dass die Anfahrt zum bisherigen Standort ohne Pkw eine große Hürde darstellt. Durch die Zuganbindung hätte man es am Bahnhof einfacher.“, so Geißler. „Man sieht: Wir haben das gesamte Areal im Blick und denken ganzheitlich“, resümiert SPD-Stadträtin Simone Raatz. „Die Nutzung sollte sich an existierenden Fördermöglichkeiten orientieren. Hier müssen wir gemeinsam mit der Stadt geeignete Fördertöpfe auf Landes-, Bundes-, und europäischer Ebene ausfindig machen.“