SPD Freiberg fordert Konsequenzen für Baubürgermeister
Wenige Tage nachdem Oberbürgermeister Sven Krüger in einer persönlichen Erklärung dazu aufgerufen hat, sich nicht an illegalen Protesten zu beteiligen, auf die Wissenschaft zu hören und damit dem Geist unserer weltoffenen und toleranten Bergstadt zu folgen, erklärt Baubürgermeister Holger Reuter in einer deutschlandweiten Sonntagszeitung (FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung am Sonntag vom 12.12.2021, S. 3) Corona sei nur eine heftigere Grippe, spricht Virologen ihre Kompetenz ab und zieht einen unheimlichen Vergleich zwischen Ungeimpften und dem Völkermord an den Armeniern in der Türkei. Wir finden Reuters Aussage: „Das Kesseltreiben gegen die Ungemipften wird vorgenommen in einer Art und Weise, dass die Ungeimpften sich fühlen wie die Armenier damals in der Türkei, wo dann zum Teil eine Ausrottung standfand“ abscheulich. Reuter stellt sich klar gegen die Intentionen unseres Oberbürgermeisters.
Die Stadtspitze sollte Holger Reuter zu einem klärenden Gespräch einladen und bis auf weiteres freistellen. Reuter präsentiert als Teil der Stadtspitze unsere Universitätsstadt nach außen. Durch seine pauschalen Falschaussagen und gefährlichen Vergleiche beschädigt er das Ansehen unserer Stadt immer weiter und motiviert entgegen der Aussage des Oberbürgermeisters die Protestler.
Sven Krüger muss jetzt handeln, wenn er es ernst meint, weiteren Schaden von unserer Universitätsstadt abwenden zu wollen und an uns alle appelliert, Werte, die unsere Bergstadt ausmachen, wie Weltoffenheit und eine solidarische Stadtgesellschaft, lebendige Kultur und Wissenschaft, Respekt und Gastfreundschaft, in den Vordergrund zu stellen.
Meine persönliche Ergänzung:
Es ist gut, dass Sven Krüger bereits so schnell gehandelt hat und Reuter eine Entlassung androht. Ich denke aber, dass eine Relativierung seiner Aussagen nicht genügen wird. Die rote Linie ist einmal überschritten und das nicht erst bei diesem Thema. Herr Reuter argumentiert oft hart an der Grenze. Das kann er gerne tun indem er für den CDU Stadtverband spricht. Wissenschaftsleugnung bei einigen Themen sollte aber nicht das öffentliche Bild einer Universitätsstadt prägen.
Er hat bewusst einer großen Wochenzeitung Auskunft gegeben und sollte sich über die Tragweite eigentlich bewusst sein. Herr Reuter sollte auch bei einer Entschuldigung nicht mehr tragbar sein. Nach den vielen Grenzüberschreitungen wäre das für mich persönlich unglaubwürdig.